Spätzle sind eine Speise welche vor allem in den alemannischen Regionen der Voralpen große Verbreitung findet. In Schwaben Spätzle genannt, in der Schweiz Spätzli, in Österreich auch Nockerln. Spätzle sind geschabt, aus dem gleichen Teig werden durch hobeln auch Knöpfle/Chnöpfli gemacht. In den Bündner Alpen wird was ähnliches unter Zugabe von Kartoffeln gekocht, dazu aber ein ander mal…
Nun die Preisfrage: Soll man die Spätzle selber machen oder im Supermarkt kaufen? Nun ja, Trockenware ist industriell hergestellter Instant-Foodwaste, schade um die Eier und das Mehl. Vom Kühlregal ist es knapp akzeptabel. Industriell gefertigte Spätzle sehen leider alle gleich aus, während die selber geschabten unterschiedlich in der Größe sind und meiner Meinung nach auch besser schmecken.
Die Kunst ist es nun einen Teig zu machen der nicht zu flüssig aber auch nicht zu dick ist. Etwas dünnflüssiger als ein Brotteig. Theoretisch darf in einen Spätzleteig nur Mehl, Salz und Ei rein. Aber wenn der Teig einfach zu dick ist, ein paar Esslöffel Wasser und gut ist. Doof ist auch das mit dem Salz, zu wenig kann man mit der Sauce ausgleichen, bei zuviel muss man den Teig mit zusätzlichem Ei und mehr Mehl „verdünnen“.
Wenn man ein Spätzlebrett und einen Spätzleschaber hat (zur Not geht auch ein Chromstahlspachtel) ist das auch total einfach zu machen.
Trivia: Man hatte mir in Stuttgart in einem Restaurant mal eine englische Speisekarte gegeben und ich habe mich gefragt was zum Geier den „German Pasta“ ist. Ich musste den Kellner fragen… es sind Spätzle 🙂
Zutaten
- 150g Weißmehl (Typ 405)
- drei Eier (Fausregel: ein Ei pro 50g Mehl)
- Etwas Speckstreifen, ca. 100g (besser keine Würfel, die trocknen in der Pfanne schnell aus)
- 150g geriebener kräftiger Käse (z.B. Gruyère, Emmentaler, reifer Appenzeller, Allgäuer Bergkäse oder ähnliches)
- Etwa 1dl Schlagrahm
- Zwei Zwiebeln
- Salz, Pfeffer, etwas Muskatnuss
- Gegebenenfalls etwas Wasser
- Etwas temperaturbeständiges Öl oder Butterschmalz
- Etwas Schnittlauch zur Dekoration
Zubereitung
- Das Mehl und etwas von dem Salz in eine Schüssel schütten und umrühren, in der Mitte eine Mulde machen
- Die Eier aufschlagen und in die Mulde gießen
- Umrühren und die Teigknetmaschine anschmeißen, dem Teig zwischendurch mal eine Pause gönnen
- Während einer Ruhephase für den Teig die Zwiebeln abziehen und in Scheiben schneiden
- Die Zwiebeln in Öl schön glasig anbraten bis sie leicht goldbraun sind, raus aus der Pfanne und zur Seite legen
- Die Speckstreifen in der selben Pfanne auslassen und zur Seite stellen
- Einen großen Topf Salzwasser aufsetzen
- Eine große Schale mit kaltem Wasser neben den Herd stellen
- Backofen auf 180°C vorheizen
- Das Schabbrett und den Schaber in der Pfanne nass machen
- Ein gutes Stück Teig auf das Brett und kleine länglichen Teilen ins Wasser schaben
- Wenn die Spätzle obenauf schwimmen sind sie gar, mit einem Schaumlöffel abschöpfen und in die Schüssel mit kaltem Wasser tun damit sie aufhören zu garen.
- Wiederholen bis der Teig alle ist.
- Die Spätzle abgießen und wieder in die Schüssel schütten
- Den Schlagrahm, Käse, 80% der Zwiebeln, 90% des Specks gut unterziehen, es sollte dabei keine flüssige Maße entstehen, sparsam mit dem Schlagrahm
- Mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss abschmecken
- Das Ganze in eine Auflaufform geben, die restlichen Zwiebeln und den Speck obendrauf und für ca. 20min in den Ofen
- Vor dem Servieren mit dem Schnittlauch bestreuen
Guten Hunger